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Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle wer ihn gegeben hat

Im Herbst an Vitamin D denken!

Nicht vergessen: Im Herbst an Vitamin D denken! Reichen die Vitamin-D-Speicher aus, um sicher über den Winter zu kommen? Oft sind diese schon im Herbst viel zu niedrig.


Sollte man schon im Herbst Vitamin D einnehmen?


Denken Sie schon im Herbst an Ihren Vitamin-D-Spiegel und nehmen Sie – wenn nötig – ein entsprechendes Präparat ein! Ihren Knochen und Zähnen zuliebe! Aber auch zur Unterstützung des Immunsystems. Denn Vitamin D gilt u. a. als wirksamer Grippe-Schutz!

Vitamin D wird zu rund 80 Prozent mit Hilfe der Sonne (UVB-Strahlung) vom Körper selbst hergestellt – und ist daher gar kein echtes Vitamin, sondern vielmehr ein Hormon. Meist jedoch können die Vitamin-D-Speicher im mitteleuropäischen Sommer nicht optimal aufgefüllt werden und reichen daher auch nicht über den Winter hinweg.

Denn viele Menschen halten sich im Frühling und Sommer viel zu selten im Freien auf, sodass ihnen oft schon im Herbst zu wenig Vitamin D zur Verfügung steht. Im Winter nun (Oktober bis März) kann die Eigensynthese von Vitamin D in der Haut in allen Ländern nördlich des 40. Breitengrades – was einer gedachten Linie durch Rom entspricht – nur unzureichend, wenn überhaupt stattfinden. Ein winterlicher Vitamin-D-Mangel ist somit häufig vorprogrammiert.


Warum klappt es mit dem Vitamin-D-Speicher nicht?


Wer sich in den warmen Monaten täglich für kurze Zeit (10 bis 15 Minuten) in der Sonne aufhält – etwa ein Viertel der Körperoberfläche sollte dabei unbedeckt sein – produziert laut Forschern von der University of Manchester genügend Vitamin D.

Damit im Körper aber nennenswerte Reserven für den Winter aufgebaut werden können, muss die Bildung von Vitamin D weit über den täglichen Bedarf hinaus erfolgen. Das im Fett- und Muskelgewebe gespeicherte Vitamin D wird dann, wenn es benötigt wird, langsam und in kleinen Mengen wieder abgegeben und schützt im Winter vor einem zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel.

Das Auftanken von Vitamin D stellt aber für all jene Menschen ein Problem dar, die nicht in südlichen Gefilden beheimatet sind und/oder sich selten oder gar nie knapp bekleidet in der Sonne aufhalten, wie das z. B. bei Berufstätigen, Bettlägerigen oder Hautempfindlichen oft der Fall ist.


Vitamin-D-Spiegel ist oft schon im Herbst zu niedrig


Wie sehr äussere Faktoren wie der Breitengrad des Wohnortes und die Jahreszeit darauf Einfluss nehmen, wie viel Vitamin D gebildet bzw. gespeichert wird, haben Forscher von der University of Iceland im Jahr 2015 aufgezeigt. An der Studie nahmen 265 siebenjährige Kinder teil. Ihnen wurde zwischen September und November an drei verschiedenen Tagen Blut abgenommen, um den Vitamin-D-Status zu ermitteln.

Die Forscher stellten fest, dass nur bei etwas mehr als 20 Prozent der Kinder die empfohlene Vitamin-D-Aufnahme von 10 Mikrogramm (400 IE) pro Tag gewährleistet war. 65 Prozent hatten bereits im Herbst einen suboptimalen Vitamin-D-Status. Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Sonneneinstrahlung im Sommer ist, um im Herbst einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel zu verhindern.

Bei der vorgestellten Studie gilt es zu bedenken, dass die offiziell angegebenen noch als gesund geltenden Vitamin-D-Werte von vielen Experten als viel zu niedrig eingeschätzt werden, so dass es durchaus möglich sein könnte, dass selbst die 20 Prozent der angeblich gut versorgten Kinder in Wirklichkeit nur grenzwertig versorgt waren.

Forscher empfehlen im Herbst Vitamin-D-Präparate

Ist das Vitamin-D-Depot nun schon im Herbst zu niedrig, dann kann es mittels Sonne erst wieder im Frühling aufgefüllt werden. Denn im Winter, wenn die Sonne tief am Himmel steht und der Einfallswinkel der Strahlung nur bei etwa 45 Grad liegt, findet so gut wie keine Vitamin-D-Produktion in der Haut mehr statt.

Auch laut einer im Jahr 2016 an der University of Copenhagen durchgeführten Studie mit 782 Kindern zwischen 8 und 11 Jahren hatten die meisten von ihnen bereits im Herbst einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel, der in den Wintermonaten noch weiter sinken würde – und das, wo doch gerade Kinder jene Bevölkerungsgruppe darstellen, die noch am meisten Zeit im Freien verbringt. Die Wissenschaftler empfehlen demzufolge, spätestens im Herbst mit der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten zu beginnen.


Vitamin D statt Grippe-Impfung?


Kann Vitamin D das Immunsystem stärken oder nicht? Im Jahr 2017 haben Wissenschaftler 25 doppelblinde, placebokontrollierte Studien mit rund 11.000 Probanden aus 14 Ländern analysiert. Sie kamen zum Schluss, dass eine Vitamin-D-Supplementation in den kalten Monaten vor Erkältungen und Grippe schützt.

Das Sonnenvitamin soll Infektionen der Atemwege verhindern, da es den Gehalt an antimikrobiellen Peptiden – natürlichen antibiotikaähnlichen Substanzen – in der Lunge erhöht. Die Schutzwirkung war mit einer Grippe-Impfung vergleichbar.

Eine internationale Studie aus dem Jahr 2019 bescheinigte überdies, dass tägliche und wöchentliche Gaben von Vitamin D effektiver sind als eine monatliche Stosstherapie.


Einen preiswerten Heimtest finden Sie hier.

Das Testergebnis (der persönliche Vitamin-D-Spiegel) hilft sodann bei der Bestimmung der individuell nötigen Dosis und der Wahl eines passenden Vitamin-D-Präparates.

Hier erfahren Sie mehr rund um Vitamin D

Autor: Sybille Müller

Fachärztliche Prüfung: Dr. med. Jochen Handel